She Said
Regie: Maria Schrader
Mit Carey Mulligan, Zoe Kazan, Patricia Clarkson
129 Minuten
Biografie / Drama

© Universal Pictures Germany

Mit She Said feiert das deutsche Multitalent Maria Schrader ein gelungenes Hollywood-Debüt. Und das ausgerechnet mit einem Film, der die Verbrechen eines der größten Hollywood-Mogule thematisiert.

She said basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch aus dem Jahr 2019. Verfasst haben es die beiden Journalistinnen Jodi Kantor (Zoe Kazan) und Megan Twohey (Carey Mulligan), die bereits zwei Jahre zuvor mit einem Artikel der New York Times schwerwiegende Vorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein erhoben hatten. Nach den Recherchen der beiden Redakteurinnen war Weinstein nicht nur der kompromisslose und erfolgreiche Studio-Boss. Auch sexuelle Belästigung und Missbrauch von Frauen schienen zum Geschäftsgebaren des Produzenten gezählt zu haben.

Sehr lange muss dieses Gebaren für Weinstein gut funktioniert haben. Denn als Kantor und Twohey über einen Informanten davon erfahren, liegen die ersten Taten des Filmproduzenten bereits Jahrzehnte zurück. Da nahezu alle bekannten Opfer des mächtigen Kino-Moguls in der Vergangenheit versucht haben, mit den traumatischen Ereignissen abzuschließen, gestaltet sich die Recherchearbeit zu der Story äußerst schwierig. Zwar kommen die Journalistinnen nach und nach mit einigen betroffenen Frauen ins Gespräch, doch genannt oder gar zitiert werden wollen die Opfer nicht. Zu groß ist die Angst vor der Öffentlichkeit, der Denunzierung und der großen Macht Harvey Weinsteins. Zudem haben einige Opfer Geldbeträge erhalten und dafür Geheimhaltungsverträge (Non-Disclosure Agreements) unterschrieben.

She said erzählt von der Macht des Geldes

Und doch bleiben Jodi Kantor und Megan Twohey dran an ihrer Geschichte. Bestärkt von den Vorgesetzten aus der Redaktionsleitung, Rebecca Corbett und Dean Baquet, intensivieren sie ihr Recherchen und interviewen weitere Frauen, die von Weinstein offensichtlich sexuell belästigt oder missbraucht wurden. Dabei stellen sie fest, dass die Straftaten des Produzenten auch in der Vergangenheit keineswegs immer unentdeckt blieben. Der Justiz und den Medien waren einige Fälle längst bekannt. Doch Weinsteins Macht und Finanzen sorgten dafür, dass vieles ignoriert oder gar vertuscht wurde.

Auch diesmal scheint Weinstein wieder fast unbehelligt davonzukommen. Oder vielleicht doch nicht? Immerhin lässt er über seinen juristischen Vertreter Lanny Davis (Peter Friedman) erkennen, dass es tatsächlich Vereinbarungen mit betroffenen Frauen gäbe. Zu einem Statement oder gar zu einem Eingeständnis will sich der scheinbar Unantastbare allerdings nicht einlassen. Noch fühlt er sich in seinem Kosmos viel zu sicher. Jodi Kantor und Megan Twohey benötigen die Aussagen der Opfer …

Sehr einfühlsam und authentisch erzählt She said von unfassbaren Straftaten und Übergriffen, die in der bunten Welt der Traumfabrik bekannt waren, aber mit Macht und Geld nahezu unsichtbar gemacht wurden. Darüber hinaus zeigt Maria Schraders Film – und das ist der gute Teil der Geschichte – wie durch Vertrauen und Solidarität (unter Frauen) sogar übermächtig erscheinende Strukturen aufgebrochen und überwunden werden können. Dass es den beiden Journalistinnen Kantor und Twohey in Zeiten von vermeintlichen Fake News und Verunglimpfungen gelungen ist, die Straftaten des Harvey Weinstein an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen, lässt hoffen.

Trailer zu She Said:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliate-Links. Ein Klick auf den Link führt zur Verkaufsseite, auf der das jeweilige Produkt angeboten wird. Kommt ein Kauf über diesen Link zustande, erhalten wir eine Provision. Dabei entstehen auf Käuferseite keine Mehrkosten. Weitere Infos dazu in der Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert