Gradierwerke sind in Bad Salzuflen ein beliebtes Thema – und obwohl die stadtbildprägenden Bauten ein Bestandteil des guten Klimas am Kurpark sind, sorgen sie auch manchmal für dicke Luft. Nachdem das Gradierwerk mit dem Uhrenturm an der Salinenstraße erst saniert werden sollte, musste es doch schlussendlich komplett abgerissen werden, weil die Substanz für eine Renovierung nicht ausreichte.
Seit mehr als acht Monaten steht der Uhrenturm nun schon am Boden und die Fläche zwischen Salinenpark und Kurpark-Hotel erfreut sich neuer Sicht-Perspektiven. Da werden erste Stimmen laut, man könne den Platz doch auch gleich frei lassen und die geplanten Kosten von über eine Million Euro einsparen. Für andere hingegen ist eindeutig: Das Gradierwerk muss – so wie früher – wieder aufgebaut werden.
Inzwischen gibt es einen dritten Vorschlag: Statt eines reinen Wiederaufbaus könnte das Gradierwerk erweitert wieder errichtet werden. Um 14 Meter nach hinten versetzt, dafür mit einer umlaufenden Galerie zum Freiluft-Sole-Atmen und einer Terrasse unterhalb des Uhrenturms, auf dem, neben Platz zum Verweilen, auch verschiedene kleine Aktionen stattfinden könnten. Abrunden soll den Bau ein Arm-Kneipp-Becken vor der Terrasse.
„Das ist natürlich nicht historisch korrekt“, argumentieren da wieder die einen. Andererseits wurde an den Gradierwerken schon immer etwas verändert – ursprünglich waren die beiden Bauten an der Salinenstraße und dem Kurparkeingang sogar mal ein einziger, miteinander verbundener Bau.
Bleibt die Kostenfrage: Ursprünglich sollten 80 Prozent vom Land bezahlt werden, den Rest hätte die Stadt zu tragen. Ob es dabei bleibt und, vor allem, wann über das Geld verfügt werden kann, steht nach der Neuwahl in NRW erst mal in den sprichwörtlichen Sternen. Die geplante Fertigstellung zur Saison 2013 erscheint da nur noch als vage Hoffnung.
Bis dahin kann also noch ausgiebig über die richtige Form diskutiert werden. Ist nur zu hoffen, dass es nicht wie schon beim heutigen Erlebnisgradierwerk zu unversöhnlichen Auseinandersetzungen kommt.
Unser Tipp: Einfach mal tief am Gradierwerk durchatmen, dann wird das schon…