In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit der Motorisierung auch die Konkurrenz größer, was die Stadtverwaltung auf den Plan rief: „Taxuhren” (Taxameter) sollten in die Fahrzeuge eingebaut werden, damit die Kundschaft weniger Grund zur Klage hatte. Doch die Taxi-Unternehmen stöhnten unter der „außerordentlich schlechten Geschäftslage” und den höheren Versicherungsgebühren für Autos mit „Taxuhr”. Daraufhin wurde ein offizieller Droschkentarif festgelegt: Vom Staatsbahnhof bis zur Loose kostete die Fahrt für eine oder zwei Personen 2 Reichsmark, bis in die Brüderstraße 90 Pfennige.
An den Taxiständen am Bahnhof und in der Parkstraße am Badehaus IV (heute Roter Platz) ist es damals recht ruppig zugegangen: Manchmal blieb es wohl auch nicht bei deutlichen Worten. Besonders nett war man untereinander sowieso nicht: Da die Kurgäste schon damals ihre Ausflugsfahrten zum Hermann oder an die Porta beim Taxistand am Badehaus bestellten, kam es vor, dass sich ein Fahrer als Chauffeur eines anderen Unternehmens ausgab, die Abholzeit einfach eine Viertelstunde vorlegte und das eigentlich gebuchte Taxi nur noch die Rücklichter der Konkurrenz sah. Apropos Konkurrenz: Damals gab es in der 4,3-Millionen-Stadt Berlin ca. 7.500 Taxen, in Bad Salzuflen bei 8.000 Einwohnern 16 Stück.
Heute geht es in dem Gewerbe friedlicher zu – aber einige der Namen der damaligen Taxibranche gibt es heute noch – wie Plöger oder Hiltergerke (die damals nicht nur für ihre Taxen, sondern auch für „Leichenüberführungsfahrten” warben). Andere namhafte Unternehmen hießen Blanke, Opel, Beiner und Tretow.