Foto Waldstraße um 1910
Die Birkenallee ist die heutige Waldstraße // Foto: Sammlung Meinardus / Stadt Bad Salzuflen

1850: Vor dem Abriss der Stadttore und den Erweiterungen der Stadt waren die 245 Gebäude innerhalb der Salzulfer Stadtmauern durchnummeriert.

Doch es gab schon damals Straßennamen, die teilweise bis in unsere heutige Zeit bestehen. Die meisten orientierten sich an markanten Gebäuden oder an der Lage. So sind die Obere und die Untere Mühlenstraße nach der Stadtmühle benannt, die früher auf Höhe der Dammstraße die Salze überspannte. Am daneben liegenden Mühlenteich wurde die Wäsche gewaschen und dann zum Trocknen auf die Bleiche – die Wiese daneben – gelegt. Daher rührt der heutige Name der Bleichstraße. Andere Straßennamen lehnen sich an die Flurbezeichnungen an. Heuplacken, Rübenkamp und auch Wellenfeld oder Wisch sind alte Bezeichnungen, die sich heute in aktuellen Namen wiederfinden.

Stadtplan von Bad Salzuflen aus den 1920er Jahren
Stadtplan von Bad Salzuflen aus den 1920er Jahren // Foto: Sammlung Meinardus / Stadt Bad Salzuflen

Manche Straße wurde auch nach dem Ort, zu dem sie führt, benannt: Die Stauteichstraße zu den Stauteichen ist so ein Beispiel. Das klingt vielleicht auch netter als die frühere Bezeichnung Butterweg … Manch alte Namen sind vollständig verschwunden: Die einstige Birkenallee ist heute die Waldstraße – ohne die damals namensgebenden Birken. Und auch die Alleestraße, die Verbindung zwischen Schötmar und Salzuflen, verlor beim Ausbau nicht nur ihre Bäume, sondern auch den Namen. Die Bezeichnung Hafermarkt dagegen ist gar kein Straßenname, aber jeder Salzufler weiß natürlich, was damit gemeint ist. Die Herleitung der Wenkenstraße ist nicht eindeutig: Bei der gleichnamigen Straße in Bremen geht man davon aus, dass sie nach einer Familie benannt ist. Übrigens gibt es noch eine weitere Wenkenstraße: Im Baseler Ortsteil Riehen.

Umfangreichere Umbenennungsmaßnahmen von Straßen waren zur Großgemeindebildung 1969 notwendig, denn eine ganze Reihe von Namen gab es mehrfach. So bekam die Schlossstraße in Schötmar erst damals ihren Namen – vorher hieß sie, wie in Lippe üblich, Lange Straße. Die Brunnengasse in Salzuflen dagegen hieß bis dahin Schülerstraße, weil sie vom Markt aus hinauf zum Schulberg und den drei Schulgebäuden rund um die Stadtkirche führte. Die Bahnhofstraße blieb den Salzuflern erhalten, in Schötmar wurde sie zur Eduard-Wolff-Straße. Dafür blieben Bega– und Werrestraße in Schötmar – die Salzufler Gegenstücke wurden zum Neumarkt und zur Wiesenstraße.

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