Baustelle in der Innenstadt
In der Innenstadt hat sich wegen der Baustelle ein neues Idyll entwickelt // Foto: ta

Trotz des Baustellenlärms, der tagsüber in der Innenstadt zu hören ist, hat sich in der Osterstraße und Am Markt ein neues, (neu)geschätztes Idyll entwickelt. Der Grund: Der durchfahrende und oftmals durchrasende Verkehr fehlt.

Anlieger, Gastronomen und Besucher wünschen sich jetzt immer lauter eine dauerhafte Beruhigung des Bereiches herbei. Läuft allerdings alles nach (Bau-)Plan, werden Osterstaße, Am Markt und Teile der Steege ab Mai 2019 wieder durchgängig zu befahren sein. Besonders in den lauen Abenden und Nächten der Sommermonate freuten sich in diesem Jahr viele Menschen über die angenehme Stille zwischen Salzeufer und Grabenstraße – vor allem die Gastronomen und deren Gäste, die sich in diesem Bereich ausnahmsweise mal gefahrlos bewegen konnten.

Rückblick: 1994 hatte es noch ein Bürgerbegehren gegen eine Innenstadtsperrung gegeben, das sich mit reger Unterstützung der Anlieger und Geschäftsleute erfolgreich durchsetzen konnte. Ein Überbleibsel der damaligen Sperrungspläne ist übrigens der berühmt-berüchtigte Pömpel, der noch heute in der Wenkenstraße bedrohlich im Asphalt lauert. Aktuell scheint sich eine Initiative zu formieren, die sich für die dauerhafte Beruhigung der Innenstadt positioniert. Und auch in der Kommunalpolitik mehren sich die Stimmen, die zumindest eine temporäre Sperrung durchaus unterstützen würden. Möglichkeiten der Abstufungen gibt es anscheinend viele: Von „komplett dicht“ über „zeitweise zu“ (mit Sperrungen zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten) bis hin zu „eigentlich offen“, aber mit Zufahrtsbeschränkungen für Nicht-Taxen, -Busse und -Anlieger ist alles drin.

Im Vergleich zu 1994 sind die Argumente für die Sperrung gehaltvoller geworden, eine Auswahl gefällig? Höhere Aufenthaltsqualität durch die Neugestaltung der Innenstadt, vergrößerte Außenflächen von Gastronomie und Handel, mehr Spielmöglichkeiten in der Stadt und zeitgleich eine zunehmende Rücksichtslosigkeit vieler Autofahrer. Der Kompromiss zwischen Erreichbarkeit und Mobilität auf der einen Seite sowie Aufenthaltsqualität und Sicherheit auf der anderen Seite wird also in den kommenden Monaten neu verhandelt werden müssen.

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Kommentare

Meiner Meinung nach sollte die Osterstr. ab Best Western-Hotel bis zum Toro Blanco komplett für den Verkehr gesperrt werden. Es könnte der Anfang einer schönen Fußgängerzone werden. Wenn dann die unzähligen unberechtigt parkenden „Lieferfahrzeuge“ am Yol verschwinden, wäre es perfekt. Wo ist da das Ordnungsamt? Beim Rest der Stadt sind sie nicht so zimperlich.


Die Anfahrt in die Innenstadt müsste über die Wenkenstraße und Schießhofstraße erfolgen.
Wie lange es wohl dauert, bis die Anwohner auf die Barrikaden gehen?
Eine komplette Sperrung der Innenstadt halte ich für diesen Ort für nicht durchführbar, es sei denn, man sieht über Anwohner und Geschäftsleute hinweg.
Das Problem der „Raser“ in der Stadt liegt meiner Meinung nach ganz woanders.
Eine sich ausbreitende Parallel-Gesellschaft etabliert sich an der Osterstraße und Am Markt. Geprägt von jungen Männern, welche mit zum Teil Luxus-Karossen mit auswertigen Kennzeichen nachts das Straßenbild dort beherrschen.
Aber das steht ja tatsächlich auf einem anderm Blatt.


Ich bin absolut für eine autofreie Innenstadt!
Es gibt die stadtnahen Parkhäuser zum Parken..,wenn nun auch noch z.B. das brachliegende Grundstück am Schliepsteiner Tor als Parkplatz eingerichtet würde, kann jeder auf kurzem Weg fußläufig in die Innenstadt kommen.
Die Lebensqualität zum Bummeln und Relaxen in der Innenstadt ist ohne Autolärm und Raser viel angenehmer und wertvoller.


Besonders „bedrohlich“ finde ich die Parksituation zwischen Ahornstraße bis Von-Stauffenberg-Straße. Zeitweise wurde das sogar in zweiter Reihe geparkt.

Bzgl. des Durchgangsverkehr wäre vielleicht eine Sperrung in den Abendstunden und am Wochenende denkbar. Auch könnten die Jahreszeiten mit einbezogen werden.


Als äußerst zufriedener Anwohner der Innenstadt möchte ich behaupten, dass eine temporäre Sperrung der Innenstadt das Sahnehäubchen einer durch und durch vielfältigen und gemütlichen Stadt darstellen würde!

Was die angesprochen Chaoten hinsichtliche „bestimmter Personengruppen der Osterstraße“, Fußgänger, Rad- oder Autofahrern angeht – das lässt sich in keiner Weise festlegen oder verallgemeinern!

Sowohl Fußgänger, Rad- und Autofahrer, von jung bis alt und jeder Ethnie haben sich hier alle schonmal daneben benommen!


Autofahrer die kein Benehmen haben (immer die gleiche Personengruppe), sollte man aus der Osterstr. entfernen. Der ständige Treffpunkt dieser Leute ist die Osterstr. geworden, und die Ignoranz gegenüber anderer Menschen ist sehr groß. Rücksicht wird hier nicht genommen.
Also Osterstr. komplett schließen. Niemand braucht Chaoten in der Innenstadt.


Mann sollte dabei berücksichtigen, dass der hintere Teil der Stadt momentan noch über die Umleitung erreicht werden kann, was bei einer Vollsperrung der Innenstadt dann nicht der Fall ist. Interessant ; ob dann dort noch so reger Besucherverkehr herrschen wird? Jetzt wird die Lange Straße jedenfalls fleißig komplett von Taxen Pizzataxen Lieferservices Ortsunkundigen und Ortskundigen befahren …..und es geht auch nicht nur um die Gastronomie in der Stadt …


Meine Meinung dazu ist, das es doch machbar sein muss, diesen Bereich zur Fußgängerzone ohne Durchgangsverkehr zu gestalten.

Es wird durch die Bauarbeiten doch jetzt schon praktiziert.
Jeder erreicht sein Ziel, wenn auch mit Umwegen.

Aber die Qualität der Stadt zeichnet sich doch dadurch aus, das man sich wohlfühlt.
Die Verantwortlichen sollen mal Mut zeigen und mit einem positiven Entscheid diesen Bereich entsprechend beruhigen und nicht daran denken, o wenn ich dafür bin könnte ich ja mein Mandat verlieren.

Wenn das alles nichts bringt, sollte ein Bürgerbegehren mit einer Unterschriftsaktion gestartet werden oder eine Umfrage im Netz eingerichtet werden

Einen schönen Gruß
R.B.


Hallo,

erst mal finde ich den Artikel gut. Im vorletzten Absatz („Im Vergleich zu 1994….“) wird die höhere Aufenthaltsqualität angesprochen. Sehr schön! Eine zunehmende Rücksichtslosigkeit der Autofahrer ist mir nicht aufgefallen. Lieferverkehr und Anwohnerverkehr muss sein. Daher bin ich für eine dauerhafte Beruhigung der Innenstadt.

Rücksichtslosigkeit der Radfahrer ist dagegen sehr bedenklich! Trotz Baustellen und Schilder: „Radfahrer bitte absteigen“, stellen sich Radfahrer des Lesens unkundig und klingeln auch noch. Fußgänger sind halt zu langsam. Und merkwürdiger Weise sind es die Radfahrer, die man getrost als Rentner bezeichnen kann.
Ich habe es erlebt, wie am Herforder Tor plötzlich ein Polizist wie aus dem Nichts auftauchte. Ein altes Ehepaar auf Rädern anhielt, du, du machte – das war’s.

Das Problem mit den Radfahrern ist natürlich nicht nur ein Salzufler Problem. Großstädte wie Berlin haben sehr stark damit zu kämpfen, aber es formiert sich Widerstand. Man hat begriffen, dass es auch noch Fußgänger gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Vogel