Teekesselchen: Voehls Welt
Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

„Wisst ihr noch, was ihr vor zehn Jahren gemacht habt?“, frage ich in die virtuelle Runde.

„Zehn? Wie kommst du ausgerechnet auf zehn?“, fragt Strohmeier.
„Na, vor zehn Jahren hielten wir den ersten Salzstreuner in den Händen! Zehn Jahre eine ganze Dekade!“
„Das waren noch Zeiten!“, seufzt Jörgi, dessen Hobbykeller nun auch sein Homeoffice ist.
„Die auch wiederkommen“, erwidert die stets optimistische Fee. „Träumt nur mal, wo und was ihr in weiteren zehn Jahren sein werdet!“
„Ich glaub, ich werde immer noch Taxi fahren“, sagt Hüsni.
„Ich werde in der Fußgängerzone sitzen und endlich wieder ein Eis schlemmen!“, sinniert Jörgi.
„Und ich shoppen, shoppen, shoppen!“, schwärmt Gabi und seufzt.
„Stopp!“, warne ich. „Wir sind nahe dran, unseren Vorsatz zu brechen!“
Der da heißt: Ein bestimmtes Wort heute mal nicht in den Mund zu nehmen!
„Ach, es hat doch alles auch etwas Gutes! Durch den interaktiven Nähkurs habe ich wieder Lust am Nähen bekommen!“, sagt Fee.
„Und ich habe endlich mehr Zeit für meine Kinder. Wisst ihr, was ich heute mit Lucia gespielt habe? Teekesselchen. Kannte die Kleine gar nicht“, sagt Jörgi.
„Ich auch nicht“, bekennt Hüsni.
„Na ja, ein sogenanntes Homonym. Du denkst dir ein Wort aus mit mehreren Bedeutungen. Zum Beispiel den Namen einer beliebten mexikanischen Biersorte, der gleichzeitig …“
Stop!“, unterbreche ich hastig. „Lasst uns jetzt lieber das Glas erheben: Auf zehn weitere Jahre SALZSTREUNER!“
„Und auf uns!“
Darauf haben jetzt wirklich alle Bock!

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