Er hat wieder zugeschlagen, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Mein Lieblingskünstler Charly Betzemeier. Seine steinerne „Perle der Naturheilkunde“ wurde zwar längst eingeweiht, aber erst seit Kurzem haben wir’s auch schriftlich: Wir sind Kneipp-Kurort.
Günther sieht’s wie immer philosophisch: „Eine Perle stelle ich mir zwar filigraner vor. Aber gerade das darf ja Kunst: Die Dimensionen bis ins Größenwahnsinnige steigern. Schließlich wächst ja auch das Universum mit jeder Minute, jeder Sekunde … Godzilla killt Eichhörnchen, kapiert? Übrigens: Wäre Paulinchen ein Kunstwerk, würde sie so groß sein wie das neue Gradierwerk.“
„Ähnlichkeiten haben die beiden jedenfalls“, wirft Fee ein. „Besonders von vorn.“ „Also“, sage ich. „Ich fürchte den Tag, an dem der wortspielgewandte Charly Betzemeier mit einer Perle groß wie eine Abrisskugel anfährt und ganz Bad Salzuflen dem Erdboden gleichmacht. Oder zumindest die Gebäude, die so recht keiner mehr haben will: Kurhalle oder Gelbe Schule. Godzilla, ick hör dir trapsen! Nennen könnte er sein Werk: Ein großer Wurf für ein kleines Bad!“
„Bei uns in Türkei gilt Spruch: Kunst ist, wer bezahlt“, sagt Hüsni.
„Nicht nur in Türkei“, sagt Günther.
Oder etwa doch nicht?