Eltern machen mobil – mit einer Facebook-Gruppe „freunden“ sich inzwischen immer mehr Eltern in der Stadt an. „Für eine Kinder- und Familienfreundliche Politik in Bad Salzuflen!“ hat sie sich auf ihren Fahnen geschrieben und trifft damit offensichtlich einen Nerv. Hintergrund sind die Kürzungen im aktuellen Kindergartenjahr durch die 25-Stunden-Plätze, sowie die (überwiegende) Erhöhung der Elternbeiträge durch Änderung der Bemessungsgrenze. Dieter Borgstedt, im Berufsleben selber Leiter einer Kindertageseinrichtung, hat die Gruppe ins Leben gerufen. Aus Protest.

 

„Die 25-Stunden-Plätze führen zu einem Abbau von Stellen, weil weniger Plätze angeboten werden, die personalintensiver sind“, so Borgstedt. „Das aber ist auch politisch gewollt, um die Kosten zu senken. Weniger Buchungsstunden heißt weniger Personal.“ Die Initiative habe er aber nicht nur ins Leben gerufen, weil er persönlich betroffen ist: „Ich mache das ja in meiner Freizeit – aber ich habe mir gedacht, es muss mal jemand den Anfang machen. Und habe die Gruppe gegründet.“

Was anfangs als Protest und Widerstand gegen anstehende weitere Kürzungen im Kinder- und Jugendbereich gedacht war, entwickelte sich online schnell auch zu einer Ideenschmiede. So fanden sich Vorschläge für eine größere Demonstration an der Pinnwand genauso wie für einen Wasserspielplatz oder einen Nicht-nur-Senioren-Spielplatz im Landschaftsgarten. Aus dem Einzelkämpfer Borgstedt wurde schnell eine Gruppe aktiver Eltern, die sich nun über die weitere Beteiligung Gedanken macht. Zunächst sucht man auch „offline“ nach Verstärkung: Mit einer Unterschriftenaktion in den Kindergärten will man weitere Unterstützer und kreative Ideengeber gewinnen. „Die Kollegen unterstützen die Initiative gerne. Ziel ist es, sich auch öffentlich zu artikulieren und eine Zeichen zu setzen“, so planen es Borgstedt und seine Mitstreiter. „Wir wollen eine Demonstration zum Rathaus machen, um weitere Kürzungen abzuwenden. Dabei wollen wir richtig Rabatz machen, damit man unsere Forderung auch nicht überhören kann.“ Die ersten 200 Demonstranten haben sie jedenfalls schon beisammen.

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