Mutig, mutig! Das knochenharte Jawbreaker-Konzert, das von den Gästen gern als kostenlose Offene-Bühne-Veranstaltung mitgenommen wird, wurde von der Band Free Fall begleitet. Unterschiedlicher können zwei Gigs innerhalb eines Abends nicht sein.
Während die Musikschüler von Free Fall noch am Anfang ihrer musikalischen Laufbahn stehen und mit wenig Posing auf der Bühne radiotaugliche Popsongs im Akustik-Set präsentierten, ließen die alten Hasen von Jawbreaker gleich zu Beginn ihres ersten Sets die Sau raus. Zwar trieb Frontmann Stefan Kaiser mit der Aussage „Wir haben diesmal was Ruhigeres mitgebracht”, kurzzeitig einige Angstschweißperlen auf die Stirn des einen oder anderen angereisten Jawbreaker-Fans, doch bereits mit dem ersten Twisted-Sister-Cover, We´re Not Gonna Take It, zeigte die Band, was sie unter dem Begriff ruhigere Stücke versteht. Das Publikum war sofort beruhigt und spätestens nach dem zweiten Stück, The Zoo von den Scorpions (O-Ton von Stefan Kaiser: „Die haben tatsächlich mal gute Musik gemacht”), war klar, dass sich der geneigte Jawbreaker-Fan auf die Musiker aus Minden auch an diesem Vorfrühlingsabend verlassen konnte. New Wave of British Heavy Metal – aus diesem Genre, das neben den bereits genannten Bands auch Metaller wie Iron Maiden, Accept, Saxon und Black Sabbath hervorgebracht hat, bedienen sich Jawbreaker: Authentisch, mitreißend und vor allem laut.
Umso erstaunlicher und erfreulicher schien es, dass an diesem Offene-Bühne-Abend die Symbiose mit der musikalisch nahezu gegensätzlich ausgerichteten Band Free Fall hervorragend funktionierte. Ebenso wie Jawbreaker spielte Free Fall zwei Sets. Die Unplugged-Versionen bekannter Songs von Alanis Morissette, Colbie Caillat oder Jack Johnson wurden von Carolin Heitkamp und Marlene Löbbe gesanglich vorgetragen und von Luca Echterhof (Cajón) und Moritz Eickhoff (Gitarre) hervorragend instrumental begleitet.
Die nächste Offene Bühne findet am Gründonnerstag, den 2. April statt. Für die Musik werden dann die Bands Bad Karma und Fire and Flame sorgen. Der Eintritt ist wie immer kostenlos. ta