Im Interview: Daniela Kramer
Seit über zwanzig Jahren arbeitet Danny nun schon im elterlichen Möbelhaus in Kalletal-Hohenhausen – und fühlt sich dort pudelwohl // Foto: ta

Daniela Danny Kramer ist in Wüsten aufgewachsen, doch seit vielen Jahren wohnt sie bereits in der Salzufler Innenstadt. Zwischendurch hat sie – um mal rauszukommen und sich weiterzuentwickeln – in der Fremde gelebt. Allerdings um festzustellen, dass es zuhause in Bad Salzuflen, bei Freunden und der Familie, „doch am schönsten ist”. Seit über zwanzig Jahren arbeitet Danny nun schon im elterlichen Möbelhaus. Das steht zwar in Kalletal-Hohenhausen, doch das ist okay für die zweifache Mutter. Schließlich sind die Menschen in der Nachbargemeinde ebenfalls sehr nett, und für den Heimweg benötigt die überzeugte Salzuflerin nur fünfzehn Minuten.

Hallo Danny, im Kalletal Möbel verkaufen, und das ohne Online-Shop? Wie macht man das?
Vor allem macht man das mit Leib und Seele – und jedes Jahr mit größerem Erfolg.

Das ist nicht dein Ernst!
Und ob! Meine Eltern, unser Team und ich fühlen uns in Hohenhausen pudelwohl. Über die Auftragslage können wir uns nicht beschweren und über den enormen Zuspruch unserer Kunden sowieso nicht.

War es für dich immer klar, dass du im Unternehmen deiner Eltern mitarbeiten wirst?
Eigentlich schon. Zwar hat es mich nach dem Fachabitur und der Berufsausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau zunächst nach Köln und anschließend nach Münster verschlagen, aber die Sehnsucht nach Bad Salzuflen war einfach zu groß. Ich musste zurück.

Was hast du in der großen weiten Welt gemacht?
In Köln habe ich die Möbelfachschule besucht. In Münster habe ich gearbeitet, gelebt und mich nach meinem Zuhause zurückgesehnt. Bereut habe ich die Zeit dort aber trotzdem nicht, denn sie hat mir eine innere Ruhe gegeben. Anders als viele andere Menschen, die nie ihren Heimatort für eine längere Zeit verlassen haben, kann ich nämlich behaupten: Ich weiß, wie es ist, von zuhause fort zu sein. Und für mich ist das nichts …

Kommen wir zurück zum Geschäft? Und zur Eingangsfrage …
Ok. Tatsächlich sind wir mit dem Standort und mit der Entwicklung mehr als zufrieden. Als mein Vater vor dreiunddreißig Jahren das damalige Möbel Zentrum Kalletal übernahm, hat er all seine Erfahrung ausspielen können, die er bereits in den zwanzig Jahren zuvor als angestellter Verkäufer gesammelt hatte. Bis heute ist er mit voller Leidenschaft dabei. Selbst sein siebzigster Geburtstag, den wir in diesem Jahr feiern werden, wird ihn nicht davon abbringen, weiterhin Küchen zu planen, Möbel zu verkaufen und für seine Kunden da zu sein.

Und das Thema Internet …?
… ist natürlich auch für uns ein ganz wichtiges. Aber nicht etwa, weil wir über einen Webshop verkaufen, sondern weil wir in den für uns wichtigsten Branchenportalen mit besten Bewertungen punkten können. Das spricht sich im Internet natürlich sehr schnell rum. Auch überregional. Mittlerweile haben wir sogar Kunden, die aus Hannover zu uns kommen

Aber macht nicht das Web, wie in vielen anderen Branchen auch, eure Preise kaputt?
Nicht, wenn man über die Einkaufsverbände klug einkauft und die Verkaufspreise von Anfang an fair kalkuliert. Dann braucht man übrigens auch keine Angst vor den großen Möbelhaus-Ketten in den Städten zu haben. Wir haben absolut nichts dagegen, wenn sich unsere Kunden zunächst woanders umsehen, bevor sie zu uns kommen. Umso deutlicher stellen sie nämlich dann fest, dass wir mit unseren Angeboten absolut konkurrenzfähig sind. Und das sogar, ohne zu feilschen oder auf jeden Internet-Preis eingehen zu müssen.

Kommen wir zu dir. Volle Kraft voraus im Büro, und zuhause zwei Kinder. Bleibt da noch Zeit für Hobbys?
Sehr wenig. Allerdings habe ich nach Stepptanz, Zumba und Lesen jetzt tatsächlich das perfekte Hobby für mich gefunden: nämlich Menschen. Ich liebe die Gesellschaft netter Menschen und die Geselligkeit in vertrauter Runde. Wenn Nachbarn über den Zaun zum spontanen Grillen einladen oder ein Abend mit Freunden auf meiner Terrasse mit Getränken, gutem Essen und anfangs geistreichen, später dann witzigen Gesprächen viel zu lang wird, bin ich glücklich. Auch die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringe, ist eine Wohltat für mich – selbst wenn es zwischendurch auch mal anstrengend werden kann. Ach ja, den Karneval in Köln, meine Mädelstouren und die PC69 Revival Partys in Bielefeld lasse ich mir ebenfalls nicht nehmen – gehen die als Hobbys durch?

Klar! Was ist mit Fußball und der anstehenden WM? Auf welcher Fanmeile kann man dich antreffen?
Wohl auf keiner. Eine Familie, mit der ich eng befreundet bin, macht aus jeder WM ein großes Fußballfest. Dafür dekoriert sie für vier Wochen ihr komplettes Wohnzimmer zu einer Fußball-Fan-Arena um und lädt den Freundeskreis zu den wichtigen Spielen ein. Auch die Kinder werden dabei sein und mitfiebern. Dort werde ich mir die Deutschland-Spiele ansehen – ich freue mich schon!

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