Vor 35 Jahren begann für das ehrwürdige Schulgebäude an der Hermannstraße die zweite Karriere. Mit der Volkshochschule Bad Salzuflen zog die Erwachsenenbildung in das ehemalige Jungengymnasium, wo sie heute noch residiert. Das Städtische mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium bildete die Keimzelle für das 1980 eingeweihte Gymnasium im Schulzentrum Aspe.
Zur Vorgeschichte des Gymnasiums: 1899 zogen Schüler und Lehrer noch in die Städtische Realschule in der Hermannstraße ein. Fotos der Bauarbeiten (man beachte das Klo-Häuschen auf dem Schulhof) und Postkarten des fertigen Gebäudes zeugen vom Stolz der Bad Salzufler auf ihre Schule. Erst 1937 war es möglich, in dem Gründerzeit-Bau sein Abitur zu bauen. Zuvor mussten die Schüler nach dem Realschulabschluss dafür nach Detmold, Herford oder Lemgo wechseln. Auch der Schulweg war noch nicht so einfach, denn die Hermannstraße gab es damals in ihrer heutigen Form noch nicht.
Begonnen hatte die Salzufler Schulgeschichte übrigens neben der Stadtkirche auf dem Hallenbrink. In dem Fachwerkhaus von 1780 teilten sich die verschiedenen Schulformen gemeinsam die Räumlichkeiten – und die waren schnell zu klein. 1879 entstand die Rote Schule, in die die Rektorschule einzog. Aus dieser Rektorschule entstand zunächst die Knabenmittelschule und daraus dann 1897 die Städtische Realschule.
Mit der Errichtung der Schulzentren Lohfeld (1974) und Aspe (1980) wurden das Jungen- und das Mädchengymnasium zusammengeführt. Damit endeten auch die häufigen, wechselseitigen Besuche zwischen Ahorn- und Herrmannstraße, die vielen noch in Erinnerung sein dürften.