Farben haben in der Kultur eine besondere Bedeutung: Stephen Kings letzte Meile ist grün, New Orders depressiver Montag ist blau und Prince beschrieb den Regen am Tag des Weltuntergangs in lila Farben. Weit weniger emotional aufgeladen, aber doch recht kreativ, werden die Farben gemischt, wenn es um die Bildung regierungswilliger Koalitionen geht. Und nicht nur das: Die Farbenspiele werden auch gleich mit Bildern verknüpft. Denn Bilder können wir uns besser merken. Doch welche Bedeutung steckt eigentlich hinter den Metaphern? Eher unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen war zu Redaktionsschluss die Jamaika-Koalition. Interpretiert man die Farben so, wie sie auf den Antillen wirklich verstanden werden, dann stünden die Grünen zumindest für die Hoffnung und die Fruchtbarkeit. Die FDP hingegen würde sonnenlichte Momente und natürlichen Reichtum in die Koalition einbringen, während die CDU für Kraft und Kreativität sorge. Noch spannender ist das Ampelbild: Mit den Grünen würde es zeitweise vorwärtsgehen. Allerdings würde die SPD alle stoppen, die sich an die Regeln halten. Die kurzen Wirkungsphasen der FDP würde man kaum merken. Vielleicht verleiten sie aber auch dazu, noch einmal richtig Gas zu geben, bevor alles zum Erliegen kommt. Eventuell wäre die Paprika-Koalition die ausgewogenere Metapher gewesen.

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