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Von Uwe Voehl. Illustriert von Ulrich Tasche.

„Ach, war die Sommer-Sause schön“, schwärmt Fee. „Überall relaxte Leute, einfallsreiche Wirte, Musik, eine freundliche Atmosphäre in ganz Bad Salzuflen. Warum kann das nicht immer so sein?“

„Deswegen zum Beispiel:“, beginnt Günni: „Die Parkplätze hier vor der Post am Marktplatz bleiben vorerst weiterhin gesperrt. Dabei ist auf dem Posthof die meiste Zeit Platz.“

„Das ist ja wie eine Stehkneipe ohne Schemel. Ein Wartezimmer ohne Stühle“, sagt jemand, der ebenfalls ein Paket abholen muss. „Früher oder später werd ich hier nicht mehr hingehen.“

„Nun übertreibt mal nicht“, sage ich. „Es gibt Schlimmeres: Ein Auto ohne Bremsen. Eine Küche ohne Ofen. Bonbons ohne Tüte … Übrigens: Aus gut informierten Kreisen weiß ich, dass es sich um eine Challenge handelt: Wer wird Salzuflens erster Wutbürger?“

„Dann stelle ich mich ganz vorne an und schlage folgende weitere Aktionen vor: Stadtbus ohne Haltestellen, Schützenfest ohne König … Mal sehen, wer da nicht auf die Barrikaden geht!“, sagt Günni.

„Früher sind wir zur Post auch per Pedes und nicht mit dem Mercedes gekommen“, sagt Omma Wüsten, die ganz hinten in der Schlange steht.

„Ja früher … Da kosteten Bonbons auch nur einen Pfennig. Und ne Tüte gab’s dazu!“, schimpft Günni. „Das eine ist Nostalgie, das andere nennt man dann wohl Fortschritt.“

„Ne, das nennt man Service“, sagt Fee. „Oder, wenn’s relaxed sein soll: Sommer- Sause.“

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