Foto Siegfried Posteher Salzstreuner Interview
Siggi Posteher erzählt uns im Interview, wie sich die Branche im Laufe der Jahre verändert hat, wie man sich selbst auf dem neuesten Stand hält und wie man sich als Kunde vor reichlich schwarzen Schafen im Geschäft schützen kann. // Foto: ta

Als weltweit die erste SMS über das Handytelefon verschickt wurde, war Siegfried Siggi Posteher schon zwei Jahre dick im Geschäft. Vibrationsalarm, Klapphandy, Klingelton – alle technischen Spielereien, Sinnlosigkeiten und Trends der Telefonie hat der Fachmann für Mobilfunk und Festanschlüsse mitgemacht – und teilweise sogar überlebt. Wie sich die Branche im Laufe der Jahre verändert hat, wie man sich selbst auf dem neuesten Stand hält und wie man sich als Kunde vor reichlich schwarzen Schafen im Geschäft schützen kann, erzählt uns Siggi im Interview.

Hallo Siggi, seit wann gibt es das Unternehmen Posteher Telekommunikation in Bad Salzuflen?
Geschäftlich bin ich in diesem Bereich seit 1992 aktiv unterwegs. Unter dem jetzigen Namen, also so, wie er heute in der Werler Straße steht, führe ich den Laden seit 2001. Gestartet habe ich zunächst allein. Zwei Jahre später kam mein Kollege Ulf Brummermann dazu – der ist heute übrigens immer noch dabei. Mittlerweile sind wir zu dritt. Aber ein vierter Kollege steht schon in den Startlöchern; er wird uns bald zusätzlich unterstützen.

Es gibt also noch immer eine Menge zu tun in der Branche?
Das kann man so sagen. Unsere Telefone stehen praktisch nie still. Und das ist auch gut so. Die Betreuung der Kunden ist schließlich ein Hauptaspekt unserer Arbeit – und auch der, der mir persönlich am meisten Spaß macht. Da kann es durchaus schon mal passieren, dass wir zu dritt bis zu 3.500 Telefonate im Monat führen. Zusätzlich stehen wir unseren Kunden natürlich auch im Laden persönlich beratend zur Seite. Da braucht es schon ein gewisses Maß an Ausdauer und guter Kondition. Aber mit dem richtigen Spaß an der Sache, fällt vieles leichter. Zudem gibt es ja zum Glück auch technische Hilfe: Da mir meine Ohrmuscheln bei so vielen Anrufen mit einem normalen Telefonhörer wohl abfallen würden, stecke ich mir jeden Morgen den Kopfhörer meines kleinen Headsets ins Ohr – und nehme ihn dann bis zum Feierabend auch nicht mehr heraus.

Wie hat sich die Branche aus deiner Sicht und im Vergleich zu deiner Anfangszeit verändert?
In rein technischer Hinsicht kennt natürlich fast jeder den rasanten Fortschritt der letzten 25 Jahre. Vom schweren, unhandlichen Mobilfunkgerät mit Tragegurt bis hin zum praktischen Smartphone war es ein aufregender aber kurzer Weg – der übrigens in den nächsten Jahren noch viel weiter gehen wird. Mit der Technik hat sich auch der Markt verändert. Mittlerweile gibt es unzählig viele Mobilfunk-Anbieter und noch mehr Tarif-Möglichkeiten. Unsere Aufgabe ist es, dem Kunden letztlich aus diesem Wirrwarr an Angeboten die für ihn besten Möglichkeiten herauszufiltern. Nicht nur in Sachen Mobilfunktarife, sondern auch bei Festnetz- und Fernsehanschlüssen sowie im Bereich der Datenübertragung und der Hardware. Das Vertrauen unserer Kunden gewinnen wir dadurch, dass wir ihnen genau zuhören und ihnen nicht irgendetwas unterjubeln. Leider wird das Kundenvertrauen von einigen Telekommunikations-Händlern gern missbraucht.

Wodurch?
Es kommt vor, dass Menschen offiziell wirkende Briefe erhalten, in denen massive Veränderungen der Anschlüsse oder sonstige technische Umstellungen angekündigt werden. Die jeweiligen Absender raten dem Adressaten dringend dazu, umgehend Vorkehrungen zu treffen, die häufig nicht ganz günstig sind. Tatsächlich werden grundlegende Änderungen dieser Art jedoch immer vom jeweiligen Anschlussanbieter selbst angekündigt. Und zwar rechtzeitig, so dass der massive Druck, der von manchem Händler erzeugt wird, völlig unbegründet ist.

Kann man sich vor solchen Tricks wirksam schützen?
Vor dem Erhalt solcher Briefe natürlich kaum. Wer einen bekommt, kann sich allerdings anschließend in aller Ruhe beim Anbieter selbst informieren, um Irritationen zu vermeiden – Grund zur Panik und Anlass für überstürzte Maßnahmen bestehen jedenfalls in aller Regel nicht.

Wie hält man sich als Laie am besten über neue Trends und technische Hintergründe auf dem Laufenden?
Natürlich bietet das Internet viele Informationen. Allerdings lauern im Netz auch viele Irrtümer und bewusst gestreute Unwahrheiten. Man sollte also am besten die Informationen der einzelnen Quellen vergleichen und für sich Übereinstimmungen herausfiltern. Zudem muss das technisch neueste Produkt ja nicht zwangsläufig die für mich beste Lösung bieten. Wer sich nicht selbst auf die Suche nach Tarifen, Smartphones und Telefonen machen will, der fragt am besten den Fachhändler seines Vertrauens. Sollte es diesen noch nicht geben, geht man halt zu zwei oder drei Anbietern. Wer gut berät und wer nur verkauft, merkt man sehr schnell.

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