Die Zeiten der karnevalistischen Diaspora sind selbst hierzulande endgültig vorbei. Ganz ohne Helau und Alaaf geht es auch in Bad Salzuflen nicht mehr.

Das Café Schulte, traditionell die närrische Hochburg in Salzuflen, schunkelt sich am Donnerstag, den 16. Februar, mit einer großen Weiberfassnachtsparty in die fünfte Jahreszeit. Der Rosenmontag steht dann unter dem Motto „Salzuflen ist zwar nicht Kölle am Rhein, doch kann man auch hier fröhlich sein!“. Mit frischen Berlinern aus der eigenen Backstube leitet das Café den Karnevalsfeiertag ein, ab 19 Uhr beginnt dann das närrische Treiben. Einheimische und Kurgäste wetteifern um die originellste Kostümierung und der DJ geht in die Bütt.

Eine karnevalistische Gute-Laune-Party wird im Maritim unter der Leitung des neuen, niederrheinischen Hoteldirektors Stefan Kohlhase gefeiert. An Weiberfastnacht (16.02.) übernehmen um 17.11 Uhr die Jecken das Regiment. Die Party mit typisch rheinischen Snacks und jecker Musik (DJ Peter Weisheit kennt man noch aus dem WWF-Club) hat gute Chancen, bei vielen Salzuflern und Gästen zu punkten. Das Verkleiden ist übrigens erwünscht, aber nicht vorgeschrieben.

Dass sich die verkleidungsfreudigen Chaoten vom Anno die Steilvorlage für Chaos und Kamelle nicht nehmen lassen würden, war klar. Zur Weiberfastnacht können vier Damen unter sich eine Glückliche ausknobeln, die den ganzen Abend Getränke auf den Deckel des Hauses bekommt. Und am Rosenmontag werden Zwerge, Hexen und Feen das Anno übernehmen – bei der Karnevalsparty mit dem Motto „Märchenhafter Rosenmontag“. Experten rechnen mit einer Spontan-Karnevals-Polonäse auf der Osterstraße.

Natürlich kann der Karneval auch nicht spurlos am rheinischen Temperamentsbolzen Jupp vom Wirtshaus Lebenslang vorbei gehen. Mit Karnevalsmusik und Kölsch vom Fass, Solei, Halven Hahn und Mettbrötchen zieht er alle Register – und das eine ganze Woche lang. Auch die Macher der „Impulsiver“-Partys im Alpenmax wollen Kostüme sehen: Das Motto: „IMPULSIVER goes Karneval: Verkleiden Marsch, Marsch!!!“

Es ist also für jeden närrischen Geschmack etwas dabei. Selbstverständlich gibt es aber auch um den Rosenmontag herum genügend gemütliche Rückzugsmöglichkeiten für Karnevalsverweigerer.

Das möglicherweise passendste Gegenprogramm zu all dem Alaaf, Helau und Rucki Zucki bietet das Kur- und Stadttheater mit einem komödiantischen Stoßseufzer für Anti-Karnevalisten: „Die Nervensäge“ (18.02., 19.30 Uhr).

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